„Sollte der Bundesgerichtshof nun entscheiden, dass das Glücksspielverbot im Internet gegen EU-Recht verstößt, stellt sich auch für die standortgebundenen Spielbanken in Deutschland die Frage, ob der Glücksspielstaatsvertrag seriösen Casino-Spielen im Internet aus der Hand bewährter Anbieter noch entgegenstehen kann“, sagte Martin Reeckmann. Reeckmann verwies auf Erhebungen der EU-Kommission, wonach Deutschland de facto einer der wichtigsten Märkte für Online-Casino-Spiele ist und ca. 600.000 Menschen aus Deutschland trotz Verbots im Internet spielen. „Der deutsche Gesetzgeber beantwortet die beträchtliche und legitime Nachfrage nach Online-Casino-Spielen seit 2008 mit einem schlichten Verbot und lässt die Verbraucher damit im Stich. Anstrengungen oder gar Erfolge der Behörden bei der Durchsetzung des Glücksspielverbots im Internet sind nicht erkennbar,“ kritisierte Reeckmann und ergänzte, dass Verbraucherschutz nicht durch Papiertiger geschaffen wird, sondern durch streng regulierte Angebote von bewährten Glücksspielanbietern.
Laut EU-Kommission weist Deutschland trotz des Verbots von Internet-Glücksspielen den viertgrößten Markt für Online-Gambling in Europa auf, bei Online-Poker nimmt Deutschland sogar den Spitzenplatz ein. Der Markt für Online-Glücksspiele entfällt zum größten Teil auf Casinospiele und Poker, nicht auf Lotterien und Sportwetten. Die deutschsprachigen Webseiten mit Online-Glücksspielen verteilen sich wie folgt: nur 42 Webseiten entfallen auf Lotterien, 74 auf Sportwetten, aber 194 auf Poker und 297 auf sonstige Casinospiele (casinocity.- com, Stand vom 03.12.2012).
Nach Schätzungen der EU-Kommission weist der Dienstleistungs-Sektor Online-Gambling jährliche Wachstumsraten von 15 auf. Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel werden im Jahr 2015 auf 13 Milliarden Euro geschätzt, verglichen mit Einnahmen in Höhe von 9,3 Milliarden Euro im Jahr 2011. Die Einahmen aus Online-Glücksspiel liegen nach Schätzungen der Kommission derzeit damit bei rd. 10 der Einnahmen des gesamten Glücksspielmarktes (84,9 Milliarden Euro in 2011).
Über den Bundesverband privater Spielbanken in Deutschland e. V. (BupriS)
- BupriS vertritt elf staatlich konzessionierte Spielbankunternehmen in privater Trägerschaft mit 34 Standorten in sechs Bundesländern (Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz).
- Sitz des BupriS ist Berlin. Vorsitzender ist Martin Reeckmann (Rechtsanwalt).
- In BupriS zusammengeschlossene Unternehmen: Spielbank Bad Neuenahr GmbH & Co. KG; Spielbank Bad Homburg Wicker & Co. KG; Spielbank Berlin Gustav Jaenecke GmbH & Co. KG; Spielbank Frankfurt GmbH & Co. KG; Kurhessische Spielbank Kassel/Bad Wildungen GmbH & Co. KG; Ostsee-Spielbanken GmbH & Co. KG; Spielbank Hamburg, Jahr + Achterfeld KG; Spielbank Mainz, Trier, Bad Ems GmbH & Co. KG; Spielbankgesellschaft Mecklenburg mbH & Co. KG; Spielbanken Niedersachsen GmbH; Spielbank Wiesbaden GmbH & Co. KG
- Die privaten Spielbankstandorte im BupriS …
- wurden 2011 von 2,8 Mio. Gästen besucht,
- erzielten durchschnittlich 87 Euro Bruttospielertrag und 17 Euro Tronc pro Gast,
- erzielten 2011 einen Bruttospielertrag von 241 Mio. Euro und zahlten hiervon 145 Mio. Euro in Form von Abgaben und Steuern an den Fiskus,
- beschäftigen 2.100 Mitarbeiter.
Quelle: Bundesverband privater Spielbanken in Deutschland e. V. (BupriS)
Der geschäftsführende Gesellschafter, Dipl.-Kfm. Michael Seegert der Spielbank Bad Neuenahr zum Rückgang der Spielbankabgaben
Viele Jahre lang durften Spielbanken im Verborgenen blühen und allen an den Spielbankabgaben beteiligten Institutionen flossen erhebliche Summen zu, die für wichtige touristische, soziale und kommunale Zwecke verwendet werden konnten. So bestand ein funktionierendes System, von dem viele profitierten und das in sich gesund und geschlossen war, berichtete Seegert.
Das Thema „Spielsucht-Prävention“ wurde zum Maßstab für viele neue Restriktionen. Zutrittskontrollen im Automatenspiel, Werbeverbote und Sozialkonzepte sind nur einige der Schlagworte, die Spielbanken seitdem begleiten.
Die neuen Vorschriften haben in allen deutschen Spielbanken einen dramatischen Einbruch der Ergebnisse verursacht, der bis heute noch nicht zum Stillstand gekommen ist. In den Jahren 2007 bis 2011 sind die Bruttospielergebnisse der deutschen Spielbanken von € 713 Mio. um rd. 45 % auf € 392 Mio. zurückgegangen. Vielmehr war diese Entwicklung vorhersehbar und wurde vom Gesetzgeber aus Gründen der Spielsuchtprävention bewusst in Kauf genommen.
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Der geschäftsführende Gesellschafter, Dipl.-Kfm. Michael Seegert der Spielbank Bad Neuenahr zum Rückgang der Spielbankabgaben
Viele Jahre lang durften Spielbanken im Verborgenen blühen und allen an den Spielbankabgaben beteiligten Institutionen flossen erhebliche Summen zu, die für wichtige touristische, soziale und kommunale Zwecke verwendet werden konnten. So bestand ein funktionierendes System, von dem viele profitierten und das in sich gesund und geschlossen war, berichtete Seegert.
Das Thema „Spielsucht-Prävention“ wurde zum Maßstab für viele neue Restriktionen. Zutrittskontrollen im Automatenspiel, Werbeverbote und Sozialkonzepte sind nur einige der Schlagworte, die Spielbanken seitdem begleiten.
Die neuen Vorschriften haben in allen deutschen Spielbanken einen dramatischen Einbruch der Ergebnisse verursacht, der bis heute noch nicht zum Stillstand gekommen ist. In den Jahren 2007 bis 2011 sind die Bruttospielergebnisse der deutschen Spielbanken von € 713 Mio. um rd. 45 % auf € 392 Mio. zurückgegangen. Vielmehr war diese Entwicklung vorhersehbar und wurde vom Gesetzgeber aus Gründen der Spielsuchtprävention bewusst in Kauf genommen.
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