Verzockt und verklagt
Es drohen Prozessrisiken in Milliardenhöhe.
Mi, 27. Jun · 21:00-21:45 · PHOENIX
Zehn Jahre lang hat Josef Ackermann die Deutsche Bank geführt und zu einer Investmentbank umgebaut, die mit Zockermethoden Milliarden verdiente. Am 31. Mai 2012 geht die Ära Ackermann nun zu Ende. Zurück bleiben etliche Kunden, die sich von der Deutschen Bank geprellt fühlen: Kommunen, Landesbanken und Privatkunden. Deutschlands Vorzeigebank steht vor Prozessrisiken in Milliardenhöhe. Der Film hinterfragt die Geschäftspraktiken des größten deutschen Geldinstituts im In- und Ausland und beleuchtet die Rolle der Deutschen Bank bei der Finanzkrise.
Die Dokumentation berichtet über drei Gruppen von Anlegern, die sich von der Deutschen Bank hintergangen fühlen. Da sind zunächst viele Kleinanleger, denen Anlageprodukte vermittelt wurden, die
sich als Flop entpuppten. Beispiel: ein Fonds, der in Riesenräder in Berlin und Singapur investieren wollte. Die Riesenräder wurden nie gebaut, Anleger verloren viel Geld. Die Deutsche Bank aber kassierte gute Provisionen
und muss sich nun vorwerfen lassen, die Anleger weder darüber noch über die hohen Risiken ausreichend informiert zu haben. Deutschen Städten wie Hagen und Pforzheim vermittelte die Deutsche Bank hochkomplexe
Zinswetten, die nicht aufgingen und im Ergebnis die Schuldenmisere der Kommunen noch verschlimmerten. Es geht um hunderte Millionen Euro. Viele Kommunen lassen sich nun anwaltlich gegen die Deutsche Bank vertreten, von der
sie sich - auf Kosten der Steuerzahler - getäuscht fühlen. Eine Klagewelle rollt auf die Großbank zu, sollte sie sich nicht vorher mit den Kommunen vergleichen.
In den USA gehörte die Deutsche Bank zu den Global Players, die im amerikanischen Hypothekengeschäft tätig waren. Sie spielte eine wichtige Rolle in der US-Immobilienkrise und beim Handel mit
verbrieften Wertpapieren, deren Grundlage teils fragwürdige Kredite waren. Jetzt sieht sich die Deutsche Bank Klagen von Großinvestoren gegenüber. Ihr Vorwurf: Die Deutsche Bank habe ihnen wichtige Informationen
über die Kreditrisiken vorenthalten. Gleichzeitig habe sie auf eine negative Marktentwicklung gewettet und sogar daran verdient. Die Kläger stützen sich dabei auch auf einen Untersuchungsbericht des US-Senats,
der über fragwürdige Geschäftspraktiken auch der Deutschen Bank im Zusammenhang mit der US-Immobilien-Krise berichtet.
Die Dokumentation zeigt, warum die Deutsche Bank in manchen US-Städten als Slumlord bezeichnet wird: der Niedergang ganzer Wohnviertel wird ihr angelastet. Bürger, Polizisten und Politiker fragen
nach der Verantwortung der Deutschen Bank - auch für die enorme Zahl von Zwangsversteigerungen in den USA, in die die Deutsche Bank verwickelt ist. Und noch Jahre nach der Immobilienkrise fürchten unzählige
amerikanische Hausbesitzer, ihr Heim zu verlieren. Der Deutschen Bank drohen nun im In- und Ausland Prozess-Risiken in Milliardenhöhe. Quelle
SENDETERMINE
Mi, 27.06.12, 21.00 Uhr
Do, 28.06.12, 08.00 Uhr
Do, 28.06.12, 19.15 Uhr
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Verbote ungedeckter Leerverkäufe
Durch die neue EU-Leerverkaufsverordnung ist Anpassungsbedarf im Wertpapierhandelsgesetz und im Börsengesetz entstanden. Daher hat die Bundesregierung den "Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung der Verordnung (EU) Nr. 236/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2012 über Leerverkäufe und bestimmte Aspekte von Credit Default Swaps (EU-Leerverkaufs-Ausführungsgesetz)" (17/9665) eingebracht. Mit dem Entwurf werden eine Reihe von Vorschriften im Wertpapierhandelsgesetz, wie beispielsweise das nationale Leerverkaufsverbot sowie das Verbot bestimmter Kreditderivate, aufgehoben, weil sie von der EU-Vorschrift "weitgehend verdrängt" werden, wie die Regierung schreibt.
Am 1.6.2012 ist das sog. ”Graumarktgesetz” (Vermögensanlagegesetz) in Kraft getreten, das Rechte von Verbrauchern gegenüber Anbietern und Vertriebsstellen sog. ”Graumarktprodukte” erheblich stärkt. Dabei handelt es sich um bislang kaum beaufsichtigte Vermögensanlagen wie Beteiligungen in geschlossenen Immobilienfonds oder Schiffsfonds, oftmals in Rechtsform einer KG.
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Das Wunder von Karlsruhe: proConcept AG bringt Modell Lebensversicherung vor den EuGH
Ein Verfahren hat der BGH augenblicklich dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt.