Münster - Lottospielern winken ab dem kommenden Jahr Gewinne von bis zu 90 Millionen. Nach Plänen der Landesregierung soll die neue Lotterie „Euro Jackpot“ 2011 Premiere feiern. Das sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty am Freitag anlässlich der Verabschiedung von Westlotto-Geschäftsführer Dr. Winfried Wortmann in Münster. Kutschaty betonte, die Einnahmen aus dem Glücksspiel seien für NRW „ein Stabilisator des Landeshaushalts.“ In der 16-jährigen Amtszeit von Wortmann hatte Westlotto seine Umsätze deutlich gesteigert. weiterlesen und
Euro-Jackpot“ soll 2011 kommen
von Rechtsanwalt Martin Arendts, M.B.L.-HSG
Bereits seit vielen Jahren gibt es in Deutschland Pläne, in Konkurrenz zu der europäischen Lotterie „Euro-Millionen“ ein eigenes Angebot zu platzieren. Wie das Staatsunternehmen WestLotto nunmehr meldete, soll „Euro-Jackpot" in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Skandinavien angeboten werden. Bei dieser europaweiten Lotterie sollen bis zu 90 Millionen Euro im Jackpot liegen. Laut WestLotto soll der Spielbeginn in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erfolgen. Der scheidende WestLotto-Geschäftsführer Dr. Wortmann habe als Vorsitzender des Steering Committees die genehmigungsrechtlichen und spieltechnischen Vorbereitungen organisiert. Quelle
Suchtexperten sind dagegen/Gerichte sehen verfassungsrechtliche Bedenken
Große Worte- und große Ernüchterung
Verheißungsvolle Worte wagte diese Woche auch das Innenministerium. Und zwar beim Schutz vor Glücksspielsucht. Nachdem der Europäische Gerichtshof geurteilt hatte, das staatliche Glücksspielmonopol in Deutschland sei so nicht mehr haltbar, meldete sich das
NRW-Innenministerium zu Wort und kommentierte das Urteil so: Wenn das Ziel, Spielsucht zu verhindern, nur "konsequent und kohärent" umgesetzt werde, sei das Monopol sehr wohl zukunftsfähig.
Das ließ den Fachverband Glücksspielsucht hoffnungsvoll aufhorchen. Der Verband argumentierte, wenn es dem Land wirklich um mehr Schutz gehe, müsse es nur die ausgefeilten Experten-Ratschläge des Verbands befolgen. Die laufen auf eine massive Eindämmung jeglichen Geld-Glücksspiels hinaus. Aber so wollten SPD und Grüne ihren scheinbar entschlossenen Kampf gegen den Spielteufel nun doch nicht verstanden wissen. Die Staatskanzlei teilte im Landtag mit, man wolle gegen die Sucht kämpfen, indem privaten Unternehmen in Maßen gestattet werde, sich an Sportwetten zu beteiligen. Im Klartext: Das Glücksspiel kann ruhig wachsen - solange NRW sein Monopol auf Lotterien und Sportwetten wenigstens zum Teil behalten darf. Denn dieses Monopol ist eine Art Dukatenesel der Bundesländer. Und diese Geldquelle wird Rot-Grün mit Zähnen und Klauen verteidigen. Gegen die private Konkurrenz, die das Monopol kippen will. Und gegen Verbände, denen es wirklich um die Menschen geht.
Quelle: WELT AM SONNTAG: 26.09.10
Fachbeirat Glücksspielsucht wirft Bund "marktorientiertes Gewinnstreben" vor weiterlesen
Glücksspiel: Bundesländer nehmen 3,3 Milliarden Euro ein Berliner Morgenpost
Glücksspiel spült drei Milliarden Euro in Kassen der Länder
Die Welt 17.11.2010
"Es dient nicht, wie immer behauptet wird, der Spielsuchtbekämpfung. Es war und ist ein Fiskal-Monopol. Der Staat nutzt es allein zur Erzielung von Einkünften. Deshalb wird für Glücksspiele massiv geworben, was die Richter völlig zu Recht beanstandet haben. Der deutsche Staat hat sein Monopol missbraucht ", so Prof. Scholz. weiterlesen
Auslaufmodell Lotto-Jackpot
Weg vom Lotto-Tipp, hin zum Internet-Poker:
Das staatliche Glücksspielmonopol hat keine Zukunft - auch wenn sich die Betreiber gegen die privaten Wettanbieter massiv wehren.
Zur Zeit sind im Jackpot nur ein paar Millionen Euro drin. Aber abwarten. Sobald beim Lotto wieder mehrere zehn Millionen auf einen Schlag zu gewinnen sind, werden die Leute die Annahmestellen stürmen.....
.....Monopol-Mann Horak entgegnet, die kommerzielle Konkurrenz würde dann auch Lotto veranstalten, mit dem die Staatsgesellschaften und Länder das meiste Geld einnehmen. "Lotto wäre in hohem Maße gefährdet." Bündnispartner findet Horak bei der SPD. Der Mainzer Staatslanzleichef Martin Stadelmaier sagt, Schleswig-Holstein wisse ganz genau, "im Länderkreis sieht man sich wieder". Soll heißen: Wenn die Kieler den Alleingang wagen, werden sie bei anderer Gelegenheit abgestraft. Ein spannendes Spiel. Fast wie beim Lotto. weiterlesen
Die Heuchelei bei den Sportwetten
Vor Fußballspielen im Fernsehen setze ich im Internet ganz gerne mal einen Zehner auf meinen Favoriten. Zum einen ist das Mitfiebern dann noch ein bisschen prickelnder. Zum anderen tut es mir nicht wirklich weh, wenn ich den Zehner verlieren sollte.
Heuchelfaktor 100 ist dies: Sportwetten sind verboten, ....
Doch es kommt noch schlimmer, Heuchelfaktor 110: .....
Ich wette mehr als einen Zehner, dass diese Heuchelei nicht mehr lange durchzuhalten sein wird... Quelle
Glücksspiel - Nichts geht mehr
Berlin - Die Croupière im Casino Berlin ist blond und vollbusig, sie fragt mit dunkler Stimme „Spielen Sie Black Jack mit mir?“ und säuselt „Versuchen Sie Ihr Glück“. Nur ist die Dame nicht aus Fleisch und Blut, sondern rein virtuell auf einem Bildschirm zu sehen. Die echten Croupiers sitzen derweil zu Hause, bei voller Bezahlung.
Von der Eingangskontrolle und der Ein-Euro-Eintrittsgebühr mal abgesehen, unterscheidet sich die Spielbank damit kaum noch von den unzähligen Daddelhallen. Sogar das Rauchen ist erlaubt, anders als im Nichtraucherschutzgesetz für Spielbanken vorgesehen. weiterlesen
Entwurf eines Glücksspielgesetzes
Die Fraktionen von CDU und FDP des schleswig-holsteinischen Landtages haben am 03. Dezember 2010 ihren Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Glücksspiels (Glücksspielgesetz) in den Landtag eingebracht (Drs. 17/1100). Der Gesetzentwurf soll am 17. Dezember 2010 in 1. Lesung im Landtag beraten und möglichst auch am selben Tag verabschiedet werden. Quelle
Neuer Staatsvertrag - Der Kampf um das lukrative Glücksspielmonopol
Der Glücksspielmarkt liegt in einer Grauzone zwischen staatlichem Monopol und privaten Betreibern. Die Ministerpräsidenten sollen das Chaos beenden. Am Kölner Ring ist die Welt an diesem Morgen in Ordnung. Nur drei Kunden sitzen vor den sieben Großbildschirmen bei "Wetten Efroni". Am Abend zuvor "war der Laden voll, Bayern, Champions League, da kommen die Leute", sagt Christine Efroni. Anfang November hat sie ihr Sportwettgeschäft eröffnet, und trotz der unsicheren Rechtslage ist das Kölner Ordnungsamt bisher mit keiner Schließungsanordnung vorstellig geworden. weiterlesen
Sportwetten: Gericht erklärt Monopol für zulässig
Leipzig - Das Bundesverwaltungsgericht hat das staatliche Sportwettenmonopol für zulässig erklärt. Allerdings: Das Monopol sei nur mit EU-Recht vereinbar, wenn es sich an der Suchtbekämpfung orientiere.
Die Kläger sahen in dem Verbot durch die Stadt Nürnberg eine Verletzung ihrer durch das Grundgesetz garantierten Berufsfreiheit. Zugleich argumentieren sie, dass der Gesetzgeber bei Wettspielen mit zweierlei Maß messe, wenn er zum einen Sportwetten unter das staatliche Monopol stelle, Pferdewetten, Spielhallen und Spielautomaten aber von Privaten betreiben lasse.
Glücksspiel ist in Deutschland durch den Glücksspielstaatsvertrag vom 1. Januar 2008 geregelt, der ein weitgehendes staatliches Monopol bei Glücksspielen festschreibt. Der Bundesgerichtshof hat jedoch in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass dieses Monopol nur gerechtfertigt sei, wenn der Staat zugleich die Suchtprävention beim Glücksspiel in den Fokus stelle. Auch der Europäische Gerichtshof hat in seinem Urteil vom September Zweifel geäußert und erklärt, dass ein deutsches Gericht den Vertrag für rechtswidrig erklären könnte. weiterlesen