Von Lora Köstler-Messaoudi
Prof. Dr. Justus Haucap im Interview
BzGw: Wie bewerten Sie den Vorschlag der Arbeitsgruppe der Länderfinanzminister zur Besteuerung des zukünftigen Online-Angebots von virtuellen Automatenspielen und Poker grundsätzlich?
Haucap: Der Vorschlag in seiner jetzigen Form droht das Ziel der Kanalisierung des Glücksspiels in legale Bahnen sehr ernsthaft zu gefährden. Ohne erfolgreiche Kanalisierung scheitert aber im Grunde der ganze Glücksspielstaatsvertrag, da dann auch die anderen Ziele nicht erreicht werden können. Eine Spieleinsatzsteuer von 5,3 Prozent entspricht umgerechnet einer Bruttospielertragssteuer von 51 bis 57 Prozent. Das ist jeweils ein Vielfaches des europäischen Durchschnitts von 19 Prozent, da ist die Flucht vieler Spieler ins Ausland vorprogrammiert. Darunter leidet dann nicht nur die Kanalisierung ganz erheblich, sondern auch die erwarteten Steuereinnahmen werden sich dann nicht erzielen lassen.
Weiter zum vollständigen Artikel ...