Freitag, 29. April 2011

Automatenverband Saar weist Kritik der Saartoto-Spielbanken zurück

Mit Empörung nimmt der Automaten-Verband Saar e. V. die Ankündigung der Spielbanken GmbH (Saar Toto) zur Kenntnis, dass mit der Begründung eines "Anstiegs privater Spielhallen" nunmehr 60 der 360 Arbeitsplätze in den staatlichen Spielcasinos abgebaut werden sollen. Diese Begründung wird zurückgewiesen.

Christian Antz, Vorsitzender des Automaten-Verbandes Saar e. V.: "Gründe für die Personalüberkapazitäten bei den saarländischen Spielbanken dürften eher deren überzogene Expansionsbestrebungen sein. Wenn in einem der kleinsten Bundesländer zwei Spielbanken und acht Automatencasinos betrieben würden, die mit dicht aufgestellten Glücksspielautomaten überfüllt sind, sei dies einfach für einen überschaubaren Markt zu viel. Auch wenn man mit diesem Angebot Besucher aus den Nachbarländern anlocken wolle, dürfe man die gesamtwirtschaftliche Situation nicht aus dem Auge verlieren."

Jeder gewerbliche Automatenunternehmer analysiert den Markt, kalkuliert und weiß, dass er sich permanent mit seinem Angebot den Kundenwünschen anpassen muss. Die staatlichen Spielbanken und ihre Automatencasinos haben ganz offensichtlich den Markt und die teilweise schwierige wirtschaftliche Entwicklung sowie insbesondere die Zunahme unzulässiger Wettbüros und illegaler Glücksspiel-Internetangebote, unter denen auch das gewerbliche Spiel in den letzten Jahren massiv gelitten hat, aus den Augen verloren. Ein "immer weiter nach oben" bei den Umsätzen sei eben nicht die Regel. Auch das gewerbliche Spiel spüre diese illegalen Glücksspiel-Angebote sowie das "Zocken in Hinterzimmern".

"Die Probleme in den saarländischen Spielbanken und deren Automatencasinos sind hausgemacht, notwendig sind eine positive Kundenorientierung, eine vernünftige Anpassung der Automaten und der Mitarbeiterzahlen an realistische Besucherströme. Auch für staatliche Anbieter gilt, dass man sich auf den veränderten Freizeit- und Glücksspielmarkt einstellen muss.

Vor den Rahmenbedingen, die auch für gewerbliche Unternehmer seit Jahrzehnten gelten, kann sich auch der Staat, der gleichsam in einem regulierten Markt wie ein Unternehmer agieren will, nicht verschließen."

Nachrücklich weist Antz die Behauptung zurück, "private Spielstätten führen maximal 30 Prozent Steuern vom Gewinn ab". "Ganz offensichtlich ist der saarländische Toto-Chef Schreier mit den unternehmensspezifischen Fakten nicht vertraut. Zusammen mit den unternehmensbezogenen Ertragssteuern, der Umsatzsteuer und der kommunalen Vergnügungssteuer als eine nur die Aufstellunternehmer von Geldspielgeräten belastende Steuer, entrichten die Spielstättenbetreiber gut 60 % der Einnahmen an den Staat. Hinzu kommen die Sozialabgaben für das Personal. Demgegenüber sind die Spielbanken privilegiert", so Antz abschließend.

Quelle: AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH / AVS – Automaten-Verband Saar e. V.