Dokumentation
Ein Film von Cyril Tuschi
Digitale Dissidenten
Mi, 11. Mai 2016 · 23:30-01:00 · WDR
"Digitale Dissidenten" sind die Krieger des digitalen Zeitalters: Republikanische Patrioten, radikale Anarchisten und Cyber-Hippies kämpfen Seite an Seite für Transparenz und Privatsphäre. Von vielen als Helden gefeiert, verurteilen Kritiker, Geheimdienste und Konzerne ihre Aktionen als Angriff auf unsere Sicherheit.
Sind die "Digitalen Dissidenten" visionär oder paranoid?
Sind ihre Aktionen legitim?
Sind sie Helden oder Verräter?
Im Mittelpunkt des Films stehen Personen, die aus unterschiedlichen Motiven zu "Digitalen Dissidenten" wurden: Whistleblower, wie die Ex-NSA-Mitarbeiter Thomas Drake und Bill Binney, der Journalist Daniel Ellsberg, der seit der Veröffentlichung der Pentagon Papers in den 1970er Jahren als Ur-Vater der Whistleblower gilt und die ehemalige britische MI5-Agentin Annie Machon. Sie haben jahrelang selbst im System gearbeitet und es schließlich von innen angegriffen, indem sie sensible Daten offengelegt haben.
WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat in seinem Kampf für radikale Transparenz das System von außen bedroht, indem er geheime Daten veröffentlicht und somit u. a. Kriegsverbrechen der USA im Irak aufgedeckt. Ihnen werden auch kritische Positionen entgegen gesetzt. So spricht CDU-Politiker Stephan Mayer über die Vorteile der Vorratsdatenspeicherung,
Hans Wieser von Microsoft plädiert für die Chancen von Big Data, beispielsweise im Bereich Gesundheit und Sozialwesen. Die FAZ-Autorin und Big-Data-Expertin Yvonne Hofstetter macht das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln für ein breiteres Publikum zugänglich. Der Film ermöglicht so einen differenzierten Blick auf Whistleblower und Hacker, gibt Einblicke in deren Motive, Widersprüche und zeigt die Konsequenzen ihres Handelns.