Samstag, 17. Mai 2014

Acht Jahre nach Verhaftung: bwin-Gründer in Frankreich freigesprochen


Fast acht Jahre nach der spektakulären Verhaftung der bwin-Chefs Manfred Bodner und Norbert Teufelberger während einer Pressekonferenz in Nizza wurden die beiden Manager am Freitag in Frankreich freigesprochen. Sie waren wegen Verstoßes gegen das französische Glücksspielgesetz angeklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Staatsanwalt hat nun zehn Tage Zeit, Berufung einzulegen, sagte Teufelbergers und Bodners Anwalt Thomas Talos am Freitag auf Anfrage der APA. Das Urteil wurde mündlich in Nanterre verkündet, die schriftliche Ausfertigung folgt in den kommenden Wochen.

"Tatsache ist, dass nun unsere Auffassung, dass europäisches nationales Recht schlägt, bestätigt wurde", so der Rechtsvertreter. Der Online-Sportwettenanbieter bwin habe also in Frankreich keine Gesetze verletzt.

Die Chefs der damaligen Wiener Firma bwin, die später mit der britischen PartyGaming zu bwin.party fusioniert hat, mussten 2006 für zwei Nächte ins Gefängnis, weil die Exekutive der Meinung war, sie dürfen ihre Online-Sportwetten in Frankreich nicht anbieten.
bwin hatte sich auf EU-Recht berufen: Mit einer Lizenz aus einem EU-Staat dürfe man grenzüberschreitend tätig sein.
Das ganze hat sich aber erübrigt, da Frankreich seinen Glücksspielmarkt zwischenzeitlich geöffnet hat. Seit 2010 sind Internetwetten legal - und bwin war der erste ausländische Anbieter, der eine Lizenz bekommen hat. Heute sind auch andere internationale Anbieter auf dem französischen Markt aktiv.

Der Staatsanwalt, der Bodner und Teufelberger angeklagt hatte, hatte eine Geldstrafe von 40.000 Euro pro Person wegen Verstoßes gegen das Glücksspielgesetz von 2003 bis 2005 gefordert. Haft hätte den beiden Managern nicht gedroht, sagte Anwalt Talos.
Quelle

bwin-Causa - Händler der Deutsche Bank freigesprochen
Update 2: Reaktion FMA - "Freispruch nur für Verdacht auf Insiderhandel, Verurteilung wegen Kursmanipualtion vom UVS bestätigt"

Deutsche Bank-Händler Roman Eisenschenk ist am Dienstag Vormittag vom Vorwurf des Insiderhandels im Zusammenhang mit bwin-Aktien freigesprochen worden. Das berichtet Bloomberg.

Allein der Erste Group sei laut bwin-Gerichtsakt ein Schaden von mindestens 70 Millionen Euro entstanden.
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Freisprüche im bwin-Prozess - Erste musste 100 Millionen Euro abschreiben
Im Jahr 2006 schnellte der bwin-Kurs von weniger als 20 Euro auf über 100 Euro hoch, brach dann aber wieder auf 10 Euro ein. Die Aktien des Glückspielkonzerns sind im Kreis verkauft worden: Von der Deutschen Bank wanderten sie an die Privatinvest Bank, von dort gingen sie weiter die Erste-Group-Internettochter ecetra und dann wieder zurück zur Deutschen Bank. "Das ist keine Insiderinformation, die man missbrauchen könnte", kommentierte Begsteigers Anwalt Nikolaus Vogt den Freispruch gegenüber der APA.
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wikipedia


Wettanbieter wollen aus der Grauzone
Das hessische Innenministerium muss im Auftrag des Bundes den Sportwetten-Markt neu regeln. Keine leichte Aufgabe: Für 41 Bewerber stehen nur 20 Lizenzen zur Verfügung. Die Ungeduld bei Lotto und Co. wächst.

Audio: Ungeduld bei Wettanbietern wächst 2:51 Min

20 Konzessionen sollen in Deutschland an Wettanbieter vergeben werden. So sieht es der Glückspielstaatsvertrag vor, der Mitte 2012 in Kraft getreten ist und unter anderem die Sportwetten-Thematik neu regeln soll. Zuständig für das Genehmigungsverfahren ist das hessische Innenministerium, das die nun schon fast zwei Jahre andauernde Lizenzvergabe mit der Komplexität des Verfahrens begründet. Im Herbst solle eine Entscheidungsgrundlage vorgelegt werden, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) dem hr. "Dann könnte die Entscheidung fallen."
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