Deutscher Bundestag: Dem Plenarprotokoll 17/37 kann auf Seite 3610 entnommen werden:
.....Deshalb fordern wir Liberalen seit langer Zeit die Liberalisierung des Sportwettenmarktes. Werfen wir doch einen Blick auf Deutschland: Das Beratungsunternehmen Goldmedia hat in seiner im April 2010 veröffentlichten Studie eine umfassende Erhebung über die Größe des deutschen Glücksspielmarktes vorgelegt.
Diese zeigt unter anderem, dass trotz der Nichtzulassung privater Sportwettenanbieter in 2009 insgesamt 7,9 Milliarden Euro an Wetteinsätzen platziert worden sind.
Damit entfällt der übergroße Marktanteil von 94 Prozent auf in Deutschland nichtregulierte Angebote: 2,4 Milliarden Euro auf die nach wie vor existierenden stationären Wettshops, 3,9 Milliarden Euro auf Onlineanbieter und weitere 1,0 Milliarden Euro auf den Schwarzmarkt, der in sogenannten Hinterzimmern und mobilen Kassen bzw. Läufergeschäften zu finden ist.
Im Gegensatz dazu kann die staatliche Sportwette Oddset/Toto gerade einmal einen Umsatz durch Spieleinsätze von 240 Millionen Euro verzeichnen. Die Diskrepanz könnte kaum größer sein.
Das staatliche Monopol und das Internetverbot sind gescheitert.
Die Marktzahlen zeigen ganz klar, dass Verbraucher Verbote nicht akzeptieren und zeitgemäße Glücksspielprodukte nachfragen. In der derzeitigen Situation hat der Staat jedoch keine Kontrolle über diesen Graumarkt und schöpft zudem die steuerlichen Potenziale nicht ab.
Was bedeutet das für Europa? Mit der Einführung einer Kompetenz der Europäischen Union im Bereich des Sports ist es nicht getan. Diese Kompetenz muss mit Leben erfüllt werden.
Mit der Aufhebung der Reglementierung für Sportwetten europaweit könnten zusätzlich zu dem für das Jahr 2012 geplanten ersten EU-Sportförderprogramm zusätzliche finanzielle Mittel zur Förderung des Sports und gesundheitspräventiver Maßnahmen erschlossen werden.
Joachim Günther FDP, Plauen