Mittwoch, 30. März 2016

Heute im TV: Mitten in Deutschland - NSU die Täter

update:
NSU: Beate Zschäpe soll im Geschäft eines V-Mannes gearbeitet haben

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur während ihrer Zeit im Untergrund in Zwickau in einem Geschäft gearbeitet haben, das von einem V-Mann des Verfassungsschutzes betrieben wurde.

Bei dem Betreiber des Ladens soll es sich um Ralf Marschner gehandelt haben, der unter dem Tarnnamen "Primus" für das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (BfV) tätig war.
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Arbeitete Beate Zschäpe als V-Frau?
Die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, dass Beate Zschäpe bis kurz vor ihrer Festnahme mit den Behörden zusammengerarbeitet haben soll. Extremismus - BKA soll Neonazi-Daten gelöscht haben Das Bundeskriminalamt (BKA) hat nach Informationen von „Bild am Sonntag“ Ermittlungsdaten im Zusammenhang mit dem Zwickauer Neonazi-Trio bei der Bundespolizei löschen lassen. Dabei handele es sich unter anderem um die Daten, die Spezialisten der Bundespolizei auf dem Handy eines mutmaßlichen Terror-Unterstützers entschlüsselt hatten. 
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Kampf um die Wahrheit
Dokumentation (Gesellschaft - Terrorismus)
Der NSU und zu viele Fragen   
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Video: "ttt" über das Filmprojekt zur Anschlagsserie des NSU

Mit drei Spielfilmen und einer Dokumentation macht die ARD nachvollziehbar, wie es zu der beispiellosen Anschlagsserie des NSU kommen konnte.
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Video: Vorschau: Mitten in Deutschland – NSU
30.03.16 | 00:35 Min.

Die Spielfilmtrilogie "Mitten in Deutschland: NSU" begibt sich auf Spurensuche. 30.3.: "Die Täter - Heute ist nicht alle Tage". 4.4.: "Die Opfer - Vergesst mich nicht". 6.4.: "Die Ermittler - Nur für den Dienstgebrauch"
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Mi, 30. Mär 16 · 20:15-22:00 · Das Erste (ARD)
Mitten in Deutschland: NSU
"Die Täter - Heute ist nicht alle Tage"

Im November 2011 werden zwei junge Männer aus Ostdeutschland in einem ausgebrannten Camper tot aufgefunden: Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.  Offenbar haben sie Selbstmord begangen. Ein Bekennervideo wird gefunden, der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) fliegt auf. Vier Tage später stellt sich die Dritte im Bunde, Beate Zschäpe, freiwillig der Polizei.  Wir als Gesellschaft müssen uns fragen, wie eine rechtsextreme, terroristische Vereinigung über ein Jahrzehnt unentdeckt in ganz Deutschland morden konnte. Wir nähern uns dieser Frage an, indem wir in der ersten Folge auf die mutmaßlichen Täter blicken, auf ihre Sozialisation und ihr Umfeld.  Jena 1990. Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es keine ähnliche Situation in Deutschland, in der in so kurzer Zeit so viele Menschen gleichzeitig ihre Arbeit verlieren. Viele Jugendliche in Ostdeutschland erleben ihre verunsicherten Eltern und Lehrer, spüren die Machtlosigkeit der Polizei und des Staates. Sie fühlen sich orientierungslos, ungeliebt und gekränkt. Instinktiv ordnen sie sich als Menschen zweiter Klasse ein, versuchen sich anzupassen und lernen in kürzester Zeit, dass von Seiten der Gesellschaft keine oder wenig Hilfe zu erwarten ist. Reihenweise driften junge Leute von der Schule in die Arbeitslosigkeit. Manche schaffen den Sprung, indem sie in die alten Bundesländer wechseln. Doch der Film wendet sich jenen zu, die bleiben - und wütend anfangen zu rebellieren.  Eine von ihnen ist Beate Zschäpe, die in den Bann junger Rechtsradikaler in Jena-Winzerla gerät. Sie freundet sich mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt an. Aus den drei Freunden wird schnell eine verschworene Gemeinschaft. Ihr Gefühl der Ohnmacht und Unsicherheit ist das grundlegende Erfahrungsmuster, das sie mit tausenden jungen Menschen in Ostdeutschland teilen. Bei den dreien aber setzt eine eigene Entwicklung ein: Wut und Rebellion werden in Hass und Gewalt verkehrt. Sie suchen nach Wahrheit und werden entsetzlich fündig.  In einem rechtsextremen neonazistischen Umfeld organisieren und radikalisieren sie sich, dicht gefolgt und umgeben nicht nur von Verbündeten, sondern von "Nazi-Kameraden", die inzwischen als Spitzel für den Verfassungsschutz arbeiten. Ihre Aktionen sind sowohl der Polizei wie dem Verfassungsschutz bekannt, dennoch werden sie nicht festgenommen.  Nach einem missglückten Bombenanschlag und nach dem Fund von Sprengstoff in einer von Beate Zschäpe angemieteten Garage gehen die drei Neonazis, inzwischen ein unzertrennbares Trio, Ende 1998 in den Untergrund.  Was folgt, ist die schwerwiegendste, erschütterndste Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte.
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Mo, 4. Apr 16 · 20:15-21:50 · Das Erste (ARD)
Mitten in Deutschland: NSU
Die Opfer - Vergesst mich nicht

Im September 2000, kurz nach den großen Ferien, wird die 14-jährige Semiya in ihrem Internat um vier Uhr morgens geweckt. Ihr Vater soll einen Unfall gehabt haben. Erst im Krankenhaus erfährt sie, dass er im Koma liegt. Acht Schüsse wurden auf Enver Simsek abgefeuert. Er stirbt zwei Tage später. Die Polizei macht sich an die Arbeit. Hochmotiviert, den Fall möglichst schnell zu lösen. Es gibt kaum Spuren, aber jede Menge Hinweise: Enver Simsek ist in kurzer Zeit zu sehr viel Geld gelangt, als Blumenhändler war er häufig in Holland unterwegs. Etliche Zeugen melden sich. Einer will Enver bei einem vermeintlichen Drogentransport begleitet haben. Immer wieder werden Semiya und ihre Familie daraufhin ins Präsidium zitiert, immer wieder müssen sie sich zermürbenden Vernehmungen stellen. Semiya zweifelt keine Sekunde an der Unschuld ihres Vaters. Ebenso ihr kleiner Bruder und ihre beiden Onkel. Ihre Mutter Adile ist dem Druck körperlich und seelisch nicht gewachsen. Als sie für einige Zeit ins Krankenhaus muss, übernimmt die gerade 15-jährige Semiya die Verantwortung für sich selbst und für ihren Bruder. Die eher mittelmäßige Schülerin kämpft sich durch ihr Fachabitur, beginnt zu studieren und schützt Mutter und Bruder vor weiteren Ermittlungen der Polizei, die immer noch an ein Drogendelikt glaubt. Sieben türkische und ein griechischer Geschäftsmann sind inzwischen mit derselben Waffe wie Enver Simsek ermordet worden. Ein neuer Ermittler bringt zwar Bewegung in den Fall Simsek und kann die Zeugenaussage von damals widerlegen, aber letztlich verlaufen auch seine Untersuchungen sowie die mehrerer Sonderkommissionen im Sande. Die Angehörigen der Opfer beginnen sich zu wehren. Auf einer Großdemonstration hält auch Semiya eine Rede. Selbstbewusst fordert sie die Polizei auf, nach den wahren Tätern zu suchen. Aber erst im November 2011 kommt heraus, wer die mutmaßlichen Mörder waren. Der Film "Die Opfer - Vergesst mich nicht" greift Motive der Biografie "Schmerzliche Heimat" von Semiya Simsek und Peter Schwarz auf und erzählt von einer kraftvollen jungen Frau, von fehlgeleiteten Ermittlungen und vom Versagen der Polizei in einem der größten Fälle der deutschen Nachkriegsgeschichte. Zugleich zeichnet er das Bild einer Familie, der es gelingt, in Zeiten größter Erschütterung zusammenzurücken und sich ihren Glauben und ihre Liebe zu bewahren.
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Mi, 6. Apr 16 · 20:15-21:45 · Das Erste (ARD)
Mitten in Deutschland: NSU
Die Ermittler - Nur für den Dienstgebrauch

Nach den beiden ersten Teilen von "Mitten in Deutschland: NSU", die sich den Taten des "Nationalsozialistischen Untergrunds" aus Sicht der mutmaßlichen Täter und der Opfer nähern, erzählt Teil 3 der ARD-Filmtrilogie die Perspektive der Ermittler: Polizisten zwischen Verfassungsschutz, V-Männern und Staatsinteresse.  Deutschland, November 2011. Ein Bankraub und zwei Tote in einem Wohnmobil ändern alles: Eine seit zehn Jahren unaufgeklärte Mordserie an Migranten ist offenbar das Werk einer Neonazi-Terrorzelle. Am Beispiel zweier Zielfahnder (Florian Lukas und Sylvester Groth), die früh schon mit den mutmaßlichen Tätern befasst sind, bei ihren Ermittlungen jedoch gegen unsichtbare Mauern anrennen, erzählt "Nur für den Dienstgebrauch" davon, wie Polizei und Verfassungsschutz ganz nah dran waren und die Mordserie doch nicht verhindert wurde.  Paul Winter, Zielfahnder in Thüringen, wird im Januar 1998 gemeinsam mit seinem Vorgesetzten und engsten Vertrauten Walter Ahler zum Leiter des LKA gerufen. Drei Rechtsradikale sind untergetaucht, die Zielfahndung soll sie finden. Was wie ein Routineauftrag beginnt, entwickelt sich zu einem jahrelangen Ringen mit den Institutionen, denn die beiden Polizisten stoßen bei ihrer Suche auf unerwartete Widerstände - durch andere Behörden ebenso wie im eigenen Haus. Bald wird deutlich, wie aktiv der Verfassungsschutz in der rechten Szene agiert, wie er V-Männer installiert und finanziell unterstützt, um die Szene im Auge zu behalten, zugleich aber dabei hilft, Strukturen aufzubauen, die zunehmend außer Kontrolle geraten - mit unabsehbaren Konsequenzen.  Über die Jahre wird es einsam um Paul Winter. Die Mitstreiter an seiner Seite werden nach und nach im System aufgerieben. Auch die Suche nach dem Nazi-Trio wird schließlich erfolglos ad acta gelegt. Bis im November 2011 eine Polizeistreife in einem Wohngebiet in Eisenach nach einem Banküberfall auf ein verdächtiges Campingmobil trifft. Als die Beamten sich dem Fahrzeug nähern, fallen Schüsse, der Wohnwagen geht in Flammen auf. Später werden aus dem ausgebrannten Camper die Leichen der beiden Bankräuber geborgen und mit ihnen ein Arsenal von geladenen Waffen, gefälschte Dokumente und die Beute zahlreicher Überfälle.  Die Toten werden identifiziert: Es sind Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, zwei der drei Rechtsradikalen, die die Zielfahnder einst gesucht haben. Erneut wird Paul Winter hinzugezogen, der nun die Dritte im Bunde, die flüchtige Beate Zschäpe finden soll. Winter erkennt, dass dies seine Chance ist, die tatsächlichen Zusammenhänge endlich ans Licht zu bringen. Zusammen mit der Kommissarsanwärterin Charlotte Ahler begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit.
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Mi, 6. Apr 16 · 21:45-22:40 · Das Erste (ARD)
Mitten in Deutschland: NSU
Der NSU-Komplex

Die Rekonstruktion einer beispiellosen Jagd - Film von Stefan Aust und Dirk Laabs
4. November 2011, Eisenach in Thüringen: Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt verbrennen in einem Wohnmobil. Das Ende zweier Terrorkarrieren. 16 Jahre lang waren ihre Namen auch dem Bundesamt für Verfassungsschutz ein Begriff. Die jungen Neonazis wurden zeitweise observiert, abgehört, verfolgt. Informanten berichteten immer wieder über sie. Trotzdem konnten die beiden abtauchen, unterstützt und aufgefangen von einem Netz von Freunden. Böhnhardt und Mundlos wurden mutmaßlich Terroristen, erschossen Menschen, legten Bomben, bekannten sich jedoch nie zu den Taten. Erst nach ihrem Tod taucht ein Film auf, in dem sich eine Gruppe namens "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) mit zehn Morden brüstet, für die Böhnhardt und Mundlos verantwortlich sein sollen. Zunächst scheint es, dass mit ihrem Tod einer der mysteriösen Kriminalfälle der bundesdeutschen Geschichte aufgeklärt ist. Doch je länger die Ermittlungen dauern, desto merkwürdiger wird der Fall. Obwohl die verschiedenen Verfassungsschutzbehörden diverse V-Männer in unmittelbarer Nähe der untergetauchten Neonazis im Einsatz hatten, gelang es nicht, die Morde zu verhindern. Doch nicht nur die Inlandsgeheimdienste waren auf der Spur der Rechtsterroristen - auch die Sonderkommission, die sich über Jahre um eine Serie von Morden an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund kümmerte, kam zum Ende ihrer Ermittlungen Mundlos und Böhnhardt immer näher. Der entscheidende Schlag gelang jedoch nicht. "Der NSU-Komplex" rekonstruiert diese beispiellose Jagd und stellt gleichzeitig die Fragen: Was trieb Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und ihre Freunde an? Wer unterstützte die beiden? Wer half ihnen bei den Taten und dem Leben im Untergrund? Die Ermittlungen der Polizei und die Überwachung der Szene - und damit des Umfeldes der Täter - sind der rote Faden, an dem die Geschichte entlang erzählt wird. Es ist eine Geschichte über die Entstehung und Entwicklung der militanten rechten Szene nach der Wiedervereinigung in Deutschland und die am Ende hilflosen und riskanten Versuche staatlicher Behörden, mit ihr fertig zu werden. Das macht den NSU-Komplex hochaktuell. Denn wieder brennen Flüchtlingsheime, und erneut steht der Staat vor der Frage: Wie begegnet man dieser akuten Gefahr?  Der Film lässt Ermittler, Szene-Mitglieder und Insider zu Wort kommen, Dokumente und interne Ermittlungsergebnisse werden erstmals präsentiert. Widersprüchliche Ermittlungsergebnisse oder offene Fragen werden als solche benannt und thematisiert.  Stefan Aust und Dirk Laabs sind auch die Autoren von "Heimatschutz - Der Staat und die Mordserie des NSU". Sie recherchieren den NSU-Komplex seit mehr als vier Jahren und wurden als Gutachter in verschiedenen parlamentarischen Untersuchungsausschüssen gehört.
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Die Webdoku: NSU – die Gefahr heute?
Die interaktive Webdoku begleitet die Filme und stellt sie in einen aktuellen Kontext: Die Recherche der Reporterin beginnt bei den Ereignissen der 90er Jahre, der Zeit, in der Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt sich radikalisiert haben.
Das interaktive Webspecial begleitet die drei Spielfilme über den NSU und stellt sie in einen aktuellen Kontext

Nach Daten des BKA ereignete sich seit November 2011 durchschnittlich jeden fünften Tag in Deutschland eine Straftat mit direktem Bezug auf den NSU und seine Taten oder in seinem Namen. Und das sind nur die sichtbaren Zeichen dafür, dass das Problem "Nationalsozialistischer Untergrund" mit einem Prozess alleine nicht gelöst sein wird. Was schlummert noch in unserer Gesellschaft? Und: Sind wir heute darauf vorbereitet?

Das interaktive Webspecial (BR, Das Erste, WDR, SWR) begleitet die drei ARD-Spielfilme über den NSU und stellt sie in einen aktuellen Kontext: Die Recherche der Reporterin Laura Beck beginnt bei den Ereignissen der 90er Jahre, der Zeit, in der Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sich radikalisiert haben.
Die Zuschauer werden selbst zu Rechercheuren

Eine Zeit, in der Politiker Sätze sagen wie "Das Boot ist voll", in der Asylunterkünfte brennen und Menschen fremder Herkunft auf offener Straße verfolgt werden. Eine Zeit, die gefährlich an die aktuelle Stimmung in Deutschland erinnert.

Die Zuschauer begleiten die Reporterin und werden dabei selbst immer wieder zu Rechercheuren, die dabei helfen, folgende Fragen zu ermitteln: Wie wurde der NSU zur Terrorzelle? Wie haben rechte Netzwerke dem NSU dabei geholfen, Waffen und Unterkunft zu finden? Welche Fehler haben die Ermittler bei der Verfolgung des NSU gemacht? Welche Fragen hat der NSU-Prozess bis heute nicht beantworten können? Und: Ist so etwas wie der NSU auch heute wieder möglich?
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s.a.:
Wutbürger - Innenansichten der neuen Rechten (ZDFinfo)  
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