Freitag, 15. Mai 2020

Lottogesellschaft nutzt Psycho-Werbung, um nicht Spielwillige zur Teilnahme zu bewegen


Mit dem Werbe- und Geschäftsgebaren der staatlich organisierten Lotterien wird dem unbefangenen Betrachter den Eindruck vermittelt, dass die staatlichen Stellen in erster Linie fiskalische Gewinninteressen verfolgen, indem sonst nicht Spielwillige mit verführerisch in Aussicht gestellten hohen Gewinnen zur Teilnahme am Glücksspiel bewegt werden, während Elemente der Gefahrenvermeidung für die Öffentlichkeit kaum zu erkennen seien.
"Die Werbepraxis deutet darauf hin, dass das Monopol tatsächlich nicht der Suchtbekämpfung, sondern anderen, insbesondere fiskalischen Zwecken diente."
„Unzulässig waren insbesondere die „Lotto-hilft“-Kampagne, die das Glücksspiel zum sozial verantwortlichen Handeln aufwertete, und die massive Jackpot-Werbung, die bedeutende Gewinne verführerisch in Aussicht stellte. Sie wurde fortgesetzt, obwohl sie nach der eigenen Einschätzung eines Monopolträgers sonst nicht Spielwillige zur Teilnahme am Glücksspiel bewegte.“
(BVerwG, PM 38/2013 v. 20.06.2013, Urteile 8 C 10.12; BVerwG 8 C 12.12; BVerwG 8 C 17.12)
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RECHNUNGSHOF KRITISIERT LOTTO-WERBUNG UND FORDERT ÜBERPRÜFUNG  

  • Der Rechnungshof hat bei der Bremer Lottogesellschaft zahlreiche Verstöße festgestellt.
  • Die Werbemaßnahmen fürs Lottospiel seien zu animierend gewesen.
  • Die Werbe-Kontrolle lag beim Innensenator, der gleichzeitig Aufsichtsratschef der Lotto-Gesellschaft war.

Das Unternehmen, bei dem das Land Bremen Mehrheitsgesellschafter ist, soll sich nicht an Vorgaben aus dem Glücksspielstaatsvertrag gehalten haben.

Laut Bericht hätten sie einen „stark animierenden“ Charakter, während die Hinweise auf die Gefahren des Glücksspiels „klein gehalten“ wurden.

Das Finanzressort des Landes Bremen erklärte, dass seine Aufgabe darin liege, „messbare finanz- und leistungswirtschaftliche Ziele für die Beteiligungsgesellschaften zu formulieren“.
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STAATLICHER EUROJACKPOT NUTZT PSYCHO-WERBUNG UM SPIELER ZU GEWINNEN

  • Der Deutsche Lotto- und Totoblock kooperiert seit Jahren mit einem „Spezial-Beratungsunternehmen“, dass bewusste und unbewusste Motivstrukturen im menschlichen Gehirn erforscht.
  • Die Firma liefert Hinweise, mit welchen Werbemaßnahmen das Interesse bestimmter Zielgruppen für das Glücksspiel „Eurojackpot“ unterschwellig geweckt werden kann.

Zum Einsatz kommt das Psycho-Marketing unter anderem beim Lotterie-Angebot Eurojackpot, dass Anfang 2012 gleich in mehreren europäischen Ländern startete.
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