Mittwoch, 15. September 2010

Was wurde aus der Spionageaffäre bei staatlicher Lotterie?

Bespitzelungsvorwürfe gegen Lotterieverwaltung Bayern
Die Welt 14.06.2008
Detektiv soll Emails ausgespäht haben
Von Tina Kaiser

MÜNCHEN Die Vorwürfe wiegen schwer. Ausgerechnet die Staatliche Lotterieverwaltung Bayern rechtlich dem Bayerischen Finanzministerium unterstellt soll Detektive zur Bespitzelung auf zwei Personen angesetzt haben. So steht es zumindest in der eidesstattlichen Erklärung des beauftragten Detektivs Hans Friedrich R. die der WELT vorliegt. Die Staatliche Lotterieverwaltung Bayern bestreitet ein illegales Vorgehen.Wie ein Kriminalroman liest sich dagegen die Erklärung von Detektiv R. Im November 2006 bekam R. demnach den Auftrag von der Münchner Detektei Condor GmbH den Betreiber einer staatlichen Lottoannahmestelle auszuspionieren. Der Detektiv sollte nach eigenen Angaben beweisen dass der Betreiber mit gewerblichen Spielvermittlern zusammenarbeitet. Ebenfalls überwacht wurde eine zweite Person die verdächtigt wurde bei Kontakten mit diesen Spielevermittlern zu helfen. Der Vertrag zwischen dem Annahmestellen Betreiber und der Staatlichen Lotterieverwaltung verbietet es Geschäfte mit gewerblichen Spielevermittlern zu machen. Detektiv R hatte nach eigenen Angaben bereits mehrfach für Condor Aufträge erledigt in denen ich erfolgreich Emailviren in die observierten Computer einschleusen konnte. Ein Mitarbeiter von Condor habe R angewiesen. Jetzt schau mal dass da nei kommst R. bekam demnach die Aufgabe in den oder die Computer der beiden einzudringen. Der Zweck dieses Eindringens war die Installierung eines speziellen Virus der die Überwachung des gesamten Email Verkehrs ermöglicht hätte. Der Angriff auf eine der beiden Personen war erfolgreich. Detektiv R. gibt an den Auftrag zur Bespitzelungsaktion habe die Staatliche Lotterieverwaltung Bayern gegeben. Die observierten Personen seien außerdem schon früher mehrfach von anderen Detektiven ausspioniert worden. Das Geschäft der Hinterhof des Geschäftes mit den Parkplätzen für Pkws wurden überwacht Fotos vom Geschäftslokal und von den geparkten Autos angefertigt. Auf den Betreiber sei ein Russe 1,80 Meter groß schwarzhaarig angesetzt der versuchte durch Besuche im Geschäftslokal und durch Recherchen im persönlichen Umfeld etwas über ihn herauszubekommen. Aus Sicht von Erwin Horak Präsident der Lotterieverwaltung liegt der Fall indes ganz anders. Wir haben die Detektei zwar beauftragt aber ausdrücklich daraufhingewiesen dass sie sich nur im gesetzlichen Rahmen bewegen darf sagte Horak der WELT. Wenn der geschilderte Sachverhalt zutreffe sei das Verhalten der Detektei völlig inakzeptabel. Wir haben deshalb zur Aufklärung des Sachverhalts und gegebenenfalls zur Ermöglichung einer Strafverfolgung bereits die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Ins Rollen gekommen ist die Affäre durch Martin Runge den wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag. Runge hatte bereits am 5 Juni eine schriftliche Anfrage an den Landtag gestellt. Darin schilderte er die Vorwürfe des Detektivs und bat um Stellungnahme der Bayerischen Staatsregierung Runge sagte auf Anfrage der WELT er habe bislang keine Antwort erhalten. Die Affäre ist nach seiner Meinung jedoch nur die Spitze des Eisbergs.

Hat Lotto Bayern bespitzeln lassen?
Berliner Morgenpost 14.06.2008
Staatliche Lotterieverwaltung soll Emails ausgespäht haben

München. Die Vorwürfe wiegen schwer. Ausgerechnet die Staatliche Lotterieverwaltung Bayern rechtlich dem Bayerischen Finanzministerium unterstellt soll. Detektive zur Bespitzelung auf zwei Personen angesetzt haben. So steht es zumindest in der eidesstattlichen Erklärung von dem beauftragten Detektiv Hans Friedrich R. Die Erklärung liegt der Berliner Morgenpost vor. Im November 2006 bekam der Detektiv R. demnach den Auftrag von der Münchner Detektei Condor GmbH einen gewissen Peter D Name geändert auszuspionieren. D. betreibt eine staatliche Lotto Annahmestelle. Der Detektiv sollte nach eigenen Angaben beweisen dass Herr D. mit gewerblichen Spielvermittlem zusammenarbeitet. Ebenfalls überwacht wurde Martin A. Name geändert der verdächtigt wurde D. bei Kontakten mit diesen Spielevermittlem zu helfen. Detektiv R. bekam die Aufgabe in den oder die Computer von Herrn D. in Schwabach und Herrn A. in Bad Waldsee einzudringen. Der Zweck dieses Eindringens war die Installierung eines speziellen Virus der die Überwachung des gesamten Email Verkehrs von D. und A. ermöglicht hätte. Detektiv It gibt an den Auftrag zur Bespitzelungsaktion habe die Staatliche Lotterieverwaltung Bayern gegeben. D. und A. seien außerdem schon früher mehrfach von anderen Detektiven ausspioniert worden. Die Staatliche Bayerische Lottoverwaltung war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Spionageaffäre bei staatlicher Lotterie
Augsburger Allgemeine 14.06.2008
E-Mails ausgespäht
München l ddp
Bei der Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern gibt es eine Spionageaffäre. Ein für die Behörde tätiges Detektivbüro soll in einen privaten Computer eingedrungen und den E Mail Verkehr per Virus ausgespäht haben. Dies geht aus einer eidesstattlichen Erklärung des Detektivs hervor der sich darin selbst der Tat bezichtigt. Der Präsident der Lotterieverwaltung Erwin Horak bestätigte am Freitag dass seine Behörde die Detektei mit Ermittlungen betraut hat. Es sei dabei um die Beschaffung von Informationen für einen Zivilprozess der Lotterieverwaltung gegen einen Betreiber von zwei Lotto Annahmestellen gegangen. Der Mann soll illegalerweise mit einem privaten Lottovermittler zusammengearbeitet haben Horak betonte der Auftrag hätte nach Recht und Gesetz ausgeführt werden sollen. Darum habe man bei der Staatsanwaltschaft Ansbach Anzeige erstattet. Quelle: staatsvertrag-transparent

Staatlich geschnüffelt (Lotto-Spitzelaffäre)
Süddeutsche Zeitung 26.06.2008
Die Grünen haken bei der Lotto Spitzelaffäre nach