Donnerstag, 31. Juli 2014

„System Lotto: Selbstbedienungsladen für Politiker?“

Heute im TV:

Monitor
Politikmagazin
Moderation: Georg Restle
Webseite: www.wdr.de/tv/monitor/

Do, 31. Jul · 21:45-22:15 · Das Erste (ARD)
Do, 31. Jul · 23:30-00:00 · tagesschau24
Fr, 1. Aug · 05:00-05:30 · Das Erste (ARD)
Fr, 1. Aug · 08:45-09:15 · WDR
Fr, 1. Aug · 20:15-20:45 · tagesschau24

Mediathek


Im Vorfeld hat die ARD folgende Inhaltsangabe veröffentlicht:
„Etwa 7 Milliarden Euro jährlich geben die Deutschen für ihr liebstes Glücksspiel aus: Lotto. Bei dem soll ganz nebenbei noch Gutes getan werden, denn ein Teil der Einsätze geht in die Sport- oder Kulturförderung.
Doch MONITOR-Recherchen zeigen: Manche Landeslottogesellschaften sind offenbar zu einem Selbstbedienungsladen für Politiker geworden, gut dotierte Jobs inklusive.
(Quelle: ARD)

Die SZ berichtet:
Kampf um den Jackpot

Die Staatslotterien wehren sich gegen die wachsende Konkurrenz privater Glücksspielanbieter. Sie wollen den Geldtransfer an die Privaten unterbinden lassen. Die kündigen Gegenwehr an.

Aber sind die Internet-Firmen wirklich illegal? In der EU herrscht Dienstleistungsfreiheit. Zudem veranstalten die Privaten - rein juristisch betrachtet - lediglich Wetten darauf, welche Lottozahlen am Ende gezogen werden. Das sei im Grunde, so argumentieren die Unternehmen, dasselbe wie eine Wette auf den Ausgang eines Fußballspiels. Und für die sei ja auch kein Vertrag mit den einzelnen Klubs notwendig.

Tipp 24 wirft den deutschen Lottogesellschaften daher vor, sie wollten "private Konkurrenz vernichten". Der DLTB sei eine Art Kartell, viele Posten seien "teuer politisch besetzt" und die sinkenden Erlöse Ergebnis von Misswirtschaft.
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Hohe Kosten:
In den vergangenen Jahren gab es zudem Kritik an den viel zu hohen Kosten des Apparats. In Bayern bemängelte der Rechnungshof die durchschnittliche Gesamtvergütung von jährlich einer halben Million Euro der Bezirksstellenleitungen und deren zu große Anzahl von bald 30.
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Dauerloser kündigen Abo wegen hohem Lierhaus-Gehalt
Die frühere "Sportschau"-Moderatorin wurde von der ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" als Botschafterin ausgewählt und soll dafür pro Jahr ein Honorar von 450 000 Euro erhalten.
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Pro & Contra: Glücksspielstaatsvertrag
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Mit den Urteilen vom 20. Juni 2013 stellte das BVerwG erneut fest, dass das Glücksspielmonopol tatsächlich nicht der Suchtbekämpfung, sondern fiskalischen Zwecken diente.
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"Es geht um Märkte und nicht um Moral"
Unfaire Mittel im Kampf um Beibehaltung des Glücksspielmonopols
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Neuer Glücksspielstaatsvertrag mit Netzsperren

Eine Hydra namens Netzsperre: Neuer Glücksspielstaatsvertrag ruft Gegner aller Couleur erneut auf den Plan - Entwurf der 15 ist nicht wettbewerbsfähig
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Diskussion über "präventive" Websperren gegen Glücksspielanbieter in NRW

Der Kampf gegen die Netzneutralität zielt auf die Vereinnahmung des Internet
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Lotto-Chef wegen Betrug angeklagt: Millionen verschwiegen?
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Missbraucht Landesregierung Lotto-Millionen?
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Frisiertes Gutachten
Kampf ums Glücksspielmonopol

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Die Befürworter des Monopols haben zuletzt in der Öffentlichkeit immer wieder unglücklich agiert. Zur eigenen Interessenwahrung wurde beispielsweise eine teure Studie eines Schweizer Instituts zur Anhörung im Frühjahr von den Bundesländern einfach umfrisiert.
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DAS STAATLICHE LOTTERIEUNWESEN
Eine wirtschaftswissenschaftliche und rechtspolitische Analyse des Deutschen Toto-Lotto-Blocks* von Universitätsprofessor Dr. Michael Adams und Dr. Till Tolkemitt, Hamburg
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Hans-Jörn Arp und Wolfgang Kubicki:
Der Lotto- und Totoblock leidet an Realitätsverlust
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Staatliche Lotterieverwaltung verstößt gegen Glücksspielgesetz
Münchner Landgericht verhängt Ordnungsstrafe
Lotto Bayern verstößt gegen Minderjährigenschutz und gegen Internet-Werbeverbot
Staatliche Lotterieverwaltung erneut in zwei Fällen verurteilt
Weitere Urteile
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Fortgesetzter Gesetzesbruch durch staatliche Lottogesellschaften
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Justiz droht Lotto-Chef
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Bayerns Lotto-Chef Erwin Horak und der "Bestrafungsantrag"
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Die große Mehrheit der deutschen Verfassungs- und Europarechtler sähen erneut erhebliche Probleme auf die Bundesländer zukommen, sollte die gerade erst vom Europäischen Gerichtshof EuGH gekippte Glückspielgesetzgebung strukturell fortgeführt und sogar mit weitern Restriktionen und Werbeverboten aufgeladen werden.
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Glücksspielforschung geht am Thema vorbei

Das Institut Goldsmith von der Universität London hat seinen Fair Game Report veröffentlicht. Die Studie soll denn Stand der Wissenschaft in Sachen Glücksspiel in Großbritannien unter die Lupe nehmen. Darin wird festgestellt: "Die Idee des Problemspielers ist politisch gewollt. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf das Individuum anstatt auf die Verflechtungen von Staat, Industrie und den Produkten." Regierungen sollten zugeben, dass sie am Glücksspiel verdienen. Außerdem beklagt die Studie die unzureichende Forschung zum Thema Glücksspiel.

"Ein Teil des Problems ist, dass einige Ergebnisse als Beweis angesehen werden, dass bestimmte Geräte oder Spiele Suchtverhalten verursachen. Das ist zu simpel", meint Professor Rebecca Cassidy, eine der Leiterinnen der Studie. Aufgrund dieser falschen Annahme frage die Forschung die falschen Fragen. Anstatt des psychologischen, individuellen Ansatzes wäre es besser, so Cassidy, zu untersuchen, wie Staat und Industrie von der Gesamtsituation profitieren.

Die Fragestellungen, so die Studie weiter, seien zu stark von Geldgebern beeinflusst. Sowohl die Industrie als auch der Staat bezahlten die Forschungen. Beide seien aber zu eng mit der Materie verflochten. Vor allem Regierungen sollten sich nicht länger als Verbraucherschützer präsentieren, wo sie doch selbst in Glücksspiel investierten und über die Steuer auf jeden Fall daran verdienten.

Weiterhin schlägt die Studie vor, dass sich die Glücksspielforschung auf eine größere Bandbreite sozialer Prozesse erstrecken sollte, unter anderem auch auf die Glücksspiel-Politik. Die Forschung sollte sich einen Ethik-Code zulegen. Vor allem sollten Lizenzen in Zukunft an die Weitergabe von Informationen geknüpft sein, um so die Glücksspielforschung zu verbessern.

Der Fair Game Report hat Daten aus Großbritannien, China und Kroatien berücksichtigt.

Quelle: gamesandbusiness.de, am 17.07.2014
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