Wegen Polizei-Pannen:
Steht ein Unschuldiger im Maskenmann-Prozess vor Gericht?
Versuchter Mord, versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und erpresserischer Menschenraub. Wegen dieser Vergehen soll Mario K. nach dem Willen der Anklage lebenslang hinter Gitter. Er soll der Maskenmann sein. Nun allerdings rückt ein neuer Verdächtiger in den Mittelpunkt.
Handfeste Beweise gegen Mario K. gab es nie – weder eine Tatwaffe, noch eine DNA-Spur und erst recht kein Motiv. Dennoch steht für die Staatsanwaltschaft fest: Bei dem 47 Jahre alten Brandenburger Dachdecker handelt es sich um den ominösen Maskenmann, der 2011 Angehörige einer Millionärsfamilie südöstlich von Berlin überfallen und 2012 einen Manager entführt hat. Staatsanwalt Jochen Westphal stützt sich dabei auf Indizien, unter anderem auf K.s Faible für Tarnkleidung, dass der eine Ceska-Pistole besitzt und dass er in der Wildness lebte – in der Gegend der späteren Tatorte. Ende April forderte er lebenslänglich für den vorbestraften Angeklagten. Mario K. beteuert, unschuldig zu sein.
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Die Maskenmann-Show muss weitergehen
Für die Staatsanwaltschaft gibt es keinen neuen Verdächtigen im Maskenmann-Fall. Sie dementiert am Montag auch Meldungen, wonach sie Bedenken gegen die Anklage in dem Prozess geäußert habe
Nicht zu leugnen ist jedoch die Tatsache, dass der verschuldete Ex-Polizist ein weitaus größeres Motiv hat als der angeklagte Mario K., dem die Staatsanwaltschaft „Hass auf Reiche“ vorwirft. Der Hubschrauberpilot passt auch zur Täterbeschreibung. Das erste Phantombild ähnelt ihm sehr. Er ist, wie Mario K., ungewöhnlich sportlich und durchtrainiert, er soll Tarnkleidung besitzen und Motorrad fahren. In ersten Meldungen nach den Taten in Bad Saarow 2011 war von einem Motorrad als Fluchtfahrzeug die Rede.
Der Angeklagte Mario K., ein Aussteiger, der zuletzt in Wäldern lebte und seine Unschuld beteuerte, besitzt kein Motorrad. Zudem halten Gutachter es für fast unmöglich, dass er sich mit einer Geisel im Dunkeln fast lautlos durch einen Sumpf hätte kämpfen können. Der Angeklagte kann nach einer Schussverletzung vor Jahren sein Knie nicht mehr richtig beugen.
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"Maskenmann"-Fall
Entscheidet sich Richter Matthias Fuchs für neue Ermittlungen?
Matthias Fuchs entscheidet, ob im „Maskenmann“-Fall noch einmal ermittelt wird. Der vorsitzende Richter und seit einigen Jahren Vizepräsident des Landgerichts hat schon viele spektakuläre Verfahren geleitet.
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Hinweise auf weiteren Verdächtigen
War ein Brandenburger Polizist der Maskenmann?
Möglicherweise droht einem Unschuldigen lebenslange Haft. Nach Tagesspiegel-Recherchen gab es mit einem Polizeibeamten einen weiteren Verdächtigen. Doch die Ermittler gingen dem Verdacht nur zögerlich nach und legten ihn vorschnell zu den Akten.
In einem der größten Kriminalfälle der Hauptstadtregion, zwei Überfälle auf eine Berliner Unternehmerfamilie 2011 und die Entführung eines Unternehmers 2012, droht einem möglicherweise Unschuldigen eine Verurteilung zu lebenslanger Haft. Das ist das Ergebnis von Tagesspiegel-Recherchen im sogenannten Maskenmann-Fall.
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CDU fordert Austausch des Staatsanwaltes
Seit Monaten sorgt der "Maskenmann"-Prozess für Schlagzeilen. Kritik und Spekulationen begleiten den Indizienprozess. Kurz vor dem Urteil gibt es nun laut einem Zeitungsbericht neue Zweifel an der Schuld des Angeklagten, und die CDU fordert, den bisher zuständigen Staatsanwalt auszutauschen.
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Neue Indizien und Widersprüche: Auf der Spur des Maskenmanns
Der spektakuläre Prozess um zwei Überfälle und eine Entführung bei Berlin steht vor dem Abschluss, doch womöglich muss er neu aufgerollt werden. Nach Tagesspiegel-Recherchen gibt es neben dem Angeklagten noch einen zweiten Verdächtigen: ein einstiger Polizist, dessen Spur nicht verfolgt wird.
Lebenslänglich fordert Staatsanwalt Jochen Westphal vor ein paar Tagen in seinem Plädoyer vor dem Landgericht Frankfurt (Oder). Kurz vor Prozessende steht ein hartes Urteil im Raum für den Angeklagten, Mario K. aus Berlin-Marzahn. Dem 47 Jahre alten Dachdecker wird versuchter Mord, versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Seine mutmaßlichen Opfer stammen vorrangig aus wohlhabenden Unternehmerfamilien aus Berlin: Petra P., ihre Tochter Louisa P., Torsten H. und Stefan T.
Viele Verhandlungstage befasste sich das Gericht mit der Polizei
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Nach Enthüllungen zum Maskenmann-Prozess
Opposition will Untersuchungsausschuss einsetzen
Nach Enthüllungen des Tagesspiegels steht der Maskenmann-Prozess auf der Kippe. Der Verdacht: einseitige Ermittlungen, politischer Druck. CDU und Grüne sind für einen Untersuchungsausschuss.
Nach den Enthüllungen des Tagesspiegels im Maskenmann-Fall wächst der Druck auf Justiz und Polizei, das Verfahren neu aufzurollen. Der Bericht vom Samstag um die Überfälle auf eine Berliner Unternehmerfamilie und die Entführung eines Berliner Investmentbankers und deren Behandlung durch Ermittlungsbehörden schlug deutschlandweit Wellen. In Brandenburg forderten sowohl die Opposition im Landtag als auch Polizeigewerkschaften, dass der vom Tagesspiegel enthüllte Verdacht gegen einen Ex-Polizisten, der Pilot bei der Hubschrauberstaffel der Polizei Brandenburg war, geprüft werden müsse. Auch ein Untersuchungsausschuss im Landtag Brandenburg wird immer wahrscheinlicher.
Ob Mario K. zurecht auf der Anklagebank sitzt, ist damit ungewiss. Dem 47-jährigen Dachdecker aus Marzahn werden versuchter Mord, versuchte Tötung, gefährliche Körperverletzung und schwere räuberische Erpressung vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft sieht seine Schuld auf Grundlage von einer Reihe von Indizien, aber ohne direkten Beweis und ohne offensichtliches Motiv, als erwiesen an und fordert lebenslange Haft.
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Neue Hinweise in Kriminalfall: War ein Polizist der "Maskenmann"?
Es geht um drei Überfälle und eine Entführung: Ein 47-Jähriger steht vor Gericht, ihm droht lebenslange Haft. Nun berichtet der "Tagesspiegel" von ernsten Hinweisen, die womöglich auf einen anderen Täter deuten - einen früheren Polizisten.
Im spektakulären Kriminalfall des "Maskenmannes" gibt es nach Recherchen des "Tagesspiegel" wichtige neue Erkenntnisse. Sie richten sich gegen einen Verdächtigen, bei dem die Ermittlungsbehörden eine schlüssige Indizienkette hätten finden können. Der Verdächtige sei früher Hubschrauberpilot der Brandenburger Polizei gewesen, später schied er wegen Bestechlichkeit und Geheimnisverrats aus dem Dienst aus.
Vor Gericht steht allerdings ein anderer Mann: ein 47-jähriger früherer Dachdecker.
Der "Tagesspiegel" schreibt nun, es drohe "einem möglicherweise Unschuldigen eine Verurteilung zu lebenslanger Haft". Die Zeitung führt gleich mehrere Rechercheergebnisse an, welche den Angeklagten entlasten und den früheren Polizei-Hubschrauberpiloten belasten könnten.
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Neue Enthüllungen zum Maskenmann
Nicht nur innerhalb der Polizei gab es Kritik an den Ermittlungen, auch in der Justiz wurde die Anklage bemängelt. Die Tagesspiegel-Enthüllungen zum Prozess um zwei Überfälle und eine Entführung bei Berlin bergen politische Brisanz. Die Staatsanwaltschaft bekräftigt derweil ihre Darstellung.
Beweislage ist dünn
Tatsächlich ist die Beweislage dünn, die Staatsanwaltschaft, die kürzlich lebenslange Haft für Mario K. gefordert hat, beruft sich auf eine Indizienkette und das Ausschlussprinzip, wonach es kein anderer gewesen sein kann. Schlagende Beweise aber gibt es nicht, ebenso kein Motiv – außer dass K. Reiche hasse und bei der Entführung des Berliner Bankers Stefan T. aus seinem Haus am Storkower See Geld habe erpressen wollen.
Auch jetzt, nachdem der Tagesspiegel enthüllt hat, dass das Alibi eines damaligen Polizisten nur oberflächlich geprüft und andere Indizien damit gar nicht erst erkannt worden sind, hält sich die Generalstaatsanwaltschaft auffällig zurück.
Und sie bleibt dabei: Das Alibi des Polizeibeamten, der bis 2013 Pilot der Huschrauberstaffel war, bevor er den Dienst infolge von Korruptionsermittlungen quittierte, sei bei den Ermittlungen zur Entführung des Bankers T. und noch einmal in Vorbereitung auf das Plädoyer geprüft worden.
Der Beamte war ins Visier der Ermittler geraten, weil sein Handy bei allen drei Taten in der jeweilen Funkzelle am Tatort zur Tatzeit erfasst worden war.
Mehrere Beamte hatten kritisiert, dass sie nur einseitig ermitteln und Zweifeln an der Darstellung des Entführungsopfers auf Anweisung nicht nachgehen durften – es etwa keine rechtsmedizinische Untersuchung gab.
Und sie sprachen von massivem politischen Druck, schnell einen Tatverdächtigen zu präsentieren. In der Kritik stand auch der frühere Polizeipräsident und aktuelle Innenstaatssekretär Arne Feuring, weil er sich in die Ermittlungen eingemischt haben soll, was dieser bestreitet. Feuring, wegen einer geschönten Kriminalstatistik ohnehin unter Druck, hat im April den Rückzug von seinem Amt angekündigt. Wann es so weit ist, ist nicht klar.
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Zudem besaß er sechsstellige Schulden, was ein mögliches Motiv sein könnte, kennt sich in der Gegend der Taten gut aus und kannte offenbar auch die Familien der Opfer.
Brandenburgs CDU und Grüne erwägen angesichts der neuen Entwicklungen die Beantragung eines Untersuchungsausschusses. Da der gesamte Maskenmann-Fall wie bei der Anklageschrift eine Berichtssache – auch im Innenministerium Brandenburgs – war, also die politisch Verantwortlichen informiert waren, könnte ein Untersuchungsausschuss weitere Brisanz bergen.
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