Donnerstag, 22. August 2013

Mollath: Psychiatrie-Chef wegen Plagiatsverdachts angezeigt

Am 2. August 2013 habe ich auf die Arbeiten von Martin Heidingsfelder, den Gründer von VroniPlag Wiki,  Deutschlands bekanntesten Plagiatsjäger hingewiesen, der Vorwürfe gegen den durch den Fall Mollath bekannt gewordenen Chef der Bayreuther Psychiatrie, Klaus Leipziger erhoben, und ihn bei der Universität Ulm wegen Plagiatsverdachts angezeigt hat. Thomas Wirth der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm kündigte an, die Vorwürfe prüfen zu lassen. Leipziger erklärte sich am 8. August 2013 mit der Prüfung seiner Doktorarbeit einverstanden.

Auf der Webseite "politplag“ wird ausgeführt:
Aktuelle Meldung: Unter Free-Gustl-Mollath wurde am 2.8.2013 der Plagiatsverdacht in der Dissertation von Dr. Klaus Leipziger publiziert. Dazu haben wir am gleichen Tag eine Presseerklärung abgegeben. Am 9.8. wurden unter Free-Gustl-Mollath weitere Fundstellen veröffentlicht. Dr. Klaus Leipziger ist Gutachter im Justiz- und Psychiatrieskandal Gustl Mollath gewesen. Gustl Mollath wurde am 6.8.2013 aus der Psychiatrie in Bayreuth entlassen.
In Kürze stellen wir auf einer Unterseite dieser Plattform Unterlagen zu einem weiteren Justizskandal in Bayern zur Verfügung. Die Seite heißt: "Hopfen-und-Malz-verloren" weiterlesen
Auszug aus der Pressemitteilung vom 02. August 2013: 
Bereits bei einer ersten kurzen Lektüre der "Dissertation" von Klaus Leipziger entdeckten wir ein eindeutiges Plagiat. Unter http://politplag.de/index.php/Free-Gustl-Mollath  wird in Kürze ein Beispiel dokumentiert. Unter diesem Link werden wir in den kommenden Wochen weitere von uns gefundene Plagiate aus dieser Arbeit dokumentieren.

Aufgrund unserer Erfahrung bei der Plagiatssuche gehen wir davon aus, dass diese Arbeit noch etliche weitere Fälle derart unredlicher wissenschaftlicher Arbeitsweise enthält. Die eigentliche Untersuchung dieser Arbeit ist allerdings Aufgabe der titelverleihenden Universität. weiterlesen
Auf der Webseite "Free-Gustl-Mollath“ wird weiter ausgeführt:
Umfangreich hat Herr Dr. Leipziger der folgenden Quelle entnommen: Spengler, A., et al.: "Memorandum zu den Auswirkungen des 'Gesetzes zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten'". In: Recht & Psychiatrie 16. Seite 62-63, 1998. Wie bisher sind auch hier die Unterschiede zur Quelle fett geschrieben. Auch in diesem Fall handelt es sich um eine Endlosparaphrase der genannten Quelle, wobei dem Verfasser hier eine geistige Eigenleistung zugerechnet werden kann: Er nennt den "§ 63 d Abs. 2 StGB" (Leipziger) im Gegensatz zum "§ 67 d Abs. 2 StGB" (Spengler et al.). Den Anforderungen an eine Dissertation spricht diese Vorgehensweise des Abschreibens in indirekter Rede selbstverständlich Hohn. Ansonsten übernimmt Leipziger an einigen Stellen selbst noch die Konjunktive aus dem Originaltext. Durch seine minimalen Änderungen täuscht der Verfasser eine Zusammenfassung und Interpretation der Quelle vor ohne die übernommenen, fremden Formulierungen hinreichend zu kennzeichnen. 

Wie Klaus Leipziger fremde Artikel inklusive der Formulierung ohne hinreichende Kennzeichnung in seine Dissertation einbaut sieht man gut an der Quelle N. Nedopil, "Prognostische Fragestellungen bei der Begutachtung von Sexualstraftätern." In: Verband der bayerischen Bezirke (Hrsg) Maßregelvollzug und Sexualstraftäter. München, S. 47-54 (1998). Bei der hier dokumentierten Textpassage aus Leipzigers "Dissertation" handelt es sich um eine Endlosparaphrase aus Nedopils Veröffentlichung. weiterlesen

Bitte unterstützen Sie die Arbeit

von Herrn Heidingsfelder

Projektfinanzierung

durch Crowdfunding

Mehr zum Gründer von VroniPlag Wiki.

Hiermit möchte ich nochmals auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG 6 C 9.12) vom 31. Juli 2013 zur Täuschung bei der Dissertation und weiterer Urteile hinweisen. Selbst ein redlich erworbener Doktorgrad kann wegen eines späteren unwürdigen Verhaltens, z.B. in Gestalt der Manipulation und Fälschung von Forschungsergebnissen, entzogen werden !


FOCUS ONLINE berichtete:
Politplag“ überprüft Dissertationen gegen Geld
Jetzt muss jeder Abgeordnete vor den Plagiatsjägern zittern
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Interview mit dem Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder - Der Doktor-Schreck
Nach den Arbeiten von Guttenberg und Schavan prüft der Plagiatsjäger nun die Dissertation der neuen Bildungsministerin Wanka. Und auch die Kanzlerin nimmt er ins Visier.
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update vom 23.10.2013
Nach Plagiatsskandal und Rücktritt
Annette Schavan empfindet Rückzug nicht als Scheitern

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Der Titel wurde durch die UNI Düsseldorf wegen gravierendem Verstoß gegen akademische Redlichkeit und Integrität entzogen. mehr unter: schavanplag.wordpress.com

Die ehemalige Bildungsministerin reichte Anfechtungsklage gegen den Entzug des Doktortitels ein - und trat von ihrem Ministeramt zurück.

update vom 20.03.2014

Plagiatsaffäre Schavan kämpft um ihren Doktortitel
Am Donnerstag entscheidet das Verwaltungsgericht Düsseldorf, ob die frühere Bildungsministerin Annette Schavan ihren Titel zurecht verlor. Für die CDU-Politikerin geht es um ihren guten Ruf - schließlich will sie noch Botschafterin im Vatikan werden.
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Gericht attestiert Schavan Täuschung bei Doktorarbeit
Die unter Plagiatsverdacht stehende ehemalige Bundesministerin Annette Schavan (CDU) hat im Kampf um ihren Doktortitel eine empfindliche Niederlage erlitten.
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"Die Klägerin hat getäuscht", befand die vorsitzende Richterin des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, Simone Feuerstein, am Donnerstag und wies Schavans Klage gegen den Entzug des Titels durch die Heinrich-Heine-Universität ab. Auf "60 Täuschungsbefunde" sei das Gericht in Schavans 1980 eingereichter Doktorarbeit mit dem Titel "Person und Gewissen" gestoßen.
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Tools, um Plagiate aufzuspüren
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GuttenPlag - kollaborative Plagiatsdokumentation
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Dissertation von Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg:
Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU
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Psychologie in der Krise
Fälschungen, geschönte Daten und Studien, die sich nicht replizieren lassen
Die Glaubwürdigkeit der psychologischen Forschung ist angeschlagen. Jetzt fordern Kritiker
radikale Reformen. Von Patrick Imhasly
pdf-download

Entziehung des Doktorgrades bei späterer Unwürdigkeit rechtmäßig
Täuschung bei der Dissertation
Wissenschaftliches Fehlverhalten
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update: 29.09.2013

Plagiatsvorwurf gegen Lammert
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, in seiner Doktorarbeit getäuscht zu haben. Unter dem Pseudonym des Plagiatsjägers der zurückgetretenen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) wird ihm im Internet vorgeworfen, auf 42 Seiten seien Textpassagen aus 21 Quellen mit Unregelmäßigkeiten zu finden.
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Wirtschaftsprofessor erhebt Plagiatsvorwürfe gegen Steinmeier
Berlin (dpa) - Ein Wirtschaftsprofessor aus Münster hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" Plagiatsvorwürfe gegen den SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier erhoben. Steinmeiers 1991 bei der Universität Gießen eingereichte Promotion weise "umfangreiche Plagiatsindizien" auf, sagte der Wissenschaftler Uwe Kamenz dem Magazin. Steinmeier sprach auf "Focus"-Anfrage von einem "absurden Vorwurf".
Kamenz schrieb der Universität, aufgrund einer Computer-Analyse habe er „umfangreiche Plagiatsindizien gefunden“. Diese wiesen „mit hoher Wahrscheinlichkeit auf vorhandene Plagiate“ hin, zitiert FOCUS aus Kamenz’ Mail. „Somit sind die Voraussetzungen für ein Überprüfungs- und ggf. Entzugsverfahren des Doktortitels an Ihrer Fakultät gegeben.“
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Plagiatsvorwurf gegen Frank-Walter Steinmeier
Wie der "Focus" berichtet, hat der BWL-Professor Uwe Kamenz aus Münster an der Universität Gießen eine Prüfung der im Jahr 1991 eingereichten Promotion angeregt.
Kamenz beschäftigt sich bereits seit Langem mit dem Aufspüren von Plagiaten: Er hatte vor rund zwei Jahren angekündigt, er wolle 1000 Politiker-Promotionen untersuchen.
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Plagiatsjäger Professor Uwe Kamenz "Wir finden noch mehr bei Frank-Walter Steinmeier"
Frank-Walter Steinmeier hat laut Plagiatsjäger Uwe Kamenz mehr plagiiert als bisher bekannt.
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Uwe Kamenz - Münsterscher Plagiatjäger will 200.000 Arbeiten überprüfen
Eine riesige Datenbank soll alle Prüfungsarbeiten in Deutschland nach Plagiaten durchleuchten.. Doch die Unis sind skeptisch.
5000 Plagiate in NRW pro Jahr
„Wir haben in NRW rund 5000 Betrugsfälle pro Jahr, doch Frau Schulze (NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Anm. d. Red.) erklärt sich für nicht zuständig“, sagt Kamenz weiter. Also nimmt er sich der Sache persönlich an.
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