Donnerstag, 13. Mai 2010

Die Finanzbranche und das Glücksspiel .....

Wer Lotto spielt, kennt den Spruch: „Glücksspiel kann süchtig machen“, steht da auf der Quittung, nachdem der Spielschein abgegeben ist.
Komisch: Warnungen wie diese schlägt die Finanzbranche in den Wind, obwohl große Teile von ihr das Glücksspiel zum Geschäftsmodell erhoben haben, und das nicht erst seit dem offenen Ausbruch der Griechenland-Krise. Wer dagegen Trading mit Derivaten betreibt, wird von Banken und Brokern zu immer neuen Geldabenteuern verführt. Quelle: wiwo

Bankenregulierung: Banken an die Kette legen!
Drei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise wächst der Zorn über die mit Steuergeldern geretteten Banken. Sie bereichern sich, statt Kredite zu -geben; sie umgehen Gesetze und verhindern Reformen. Es ist höchste Zeit, die Bank-Risiken zu entschärfen. Was jetzt passieren muss. wiwo mehr

Wie dem Steuerzahler seit Jahren das Geld aus der Tasche gezogen wird zeigt sich sehr gut am nachfolgenden Fall:

Tatort Greiz und die BfI-Bank-Pleite
Die Raiffeisen-Volksbank sanierte ihre Verluste durch weitere Kredite auf Steuerzahlerkosten zu Lasten der Bürgschaftsbank Thüringen und weiterer öffentlicher Banken und musste Anfang dieses Jahrzehnts dennoch eine Zwangsfusion "erleiden". Die Bankdirektorin von Greiz und Mitgründerin der BfI-Bank Dresden ist inzwischen in Pension. Die BfI-Bank hatte nach den 10 Millionen DM Gründungskapital ihre Bilanzsumme in kurzer Zeit auf mehrere hundert Millionen DM ausgeweitet und war im Jahr 2003 - ganz plötzlich - auch pleite. Erneut steht für die Gläubigerversammlung unter anderem die Frage: Wo ist das Geld geblieben? Quelle: P.T.Magazin

Haftung der Verantwortlichen der Finanzkrise -
Prävention zur Vermeidung einer Wiederholung weiterlesen


Wirtschaftskrise - Schwan sieht Demokratie in Gefahr
In der Bundesrepublik habe sich bei vielen Gleichgültigkeit gegenüber Wahlen und Wahlfreiheit ausgebreitet, sagte Schwan. Viele hielten die Parteien für nicht unterscheidbar. Ein Gefühl der Ohnmacht und Ungerechtigkeit habe sich ausgebreitet. Quelle: focus

Die Weltbühne (Kurt Tucholsky, 1930)

Wenn die Börsenkurse fallen,

regt sich Kummer bei fast allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten den Absturz los,
den sie brauchen, echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft?s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut.

Soll man das System gefärden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der Bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der kleine Mann zu blechen
und ? das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fämgt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.