Dienstag, 5. August 2014

A: Jugendschutz katastrophal durchgefallen!

"Preisgekrönter" "zertifizierter" Jugendschutz der österr. Lotterien GmbH bei unabhängigen Tests katastrophal durchgefallen!

Salzburg (OTS) - Bei 36% der 100 getesteten
Glücksspielverkaufsstellen der österr. Lotterien GmbH in ganz Österreich konnten bereits 12 Jährige Glücksspiele mit möglichen Millionengewinnen problemlos einkaufen. Die Testkriterien und die erschreckenden Resultate stehen zur Verfügung.

Die private Firma österr. Lotterien GmbH aktuell dazu: "Wir sehen keinen Handlungsbedarf" (!) wird der Sprecher der Casinos Austria AG und der österr. Lotterien GmbH gestern im ORF- online zitiert.

Heute Vormittag muss der Finanzausschuss im Parlament die xte Novellierung des Glücksspielgesetzes freundlich abnicken und wieder ist keine gesetzliche Regelung des Mindestalters vorgesehen. Obwohl diese Glücksspiele in über 5200 Vertriebsstellen in ganz Österreich, noch dazu ohne Abstandsregelung, direkt neben Schulen und Horten, angeboten werden. Mit der Verlockung von Millionengewinnen wird nicht nur in unzähligen Medien, sondern auch gezielt vor Ort Werbung betrieben.

Wenn es um die finanziellen Vorteile einzelner Beteiligter und um Steuereinnahmen und Profite des Finanzministeriums geht, ist offensichtlich nicht einmal der Spielerschutz für 12 Jährige wichtig!

Auf der Website des Finanzministeriums rühmt man sich: "Die Spielerschutzstelle widmet sich der Bedeutung des Spielerschutzes und der Spielerschutzprävention im österreichischen Glücksspielrecht und unterstützt auch in dieser Hinsicht die österreichische Glücksspielaufsicht in fachlicher Hinsicht." Vor fast 4 Jahren trat das umfassend erneuerte Glücksspielgesetz in Kraft, in dem Spielerschutz ständig als eigentliches Ziel genannt wurde. Tatsächlich zeigt schon eine kleine Evaluierung des ständig zitierten Spielerschutzes heute die Realität, dass das Finanzministerium weder seiner Aufsichtspflicht durch Staatskommissare, noch durch die Spielerschutzstelle ausreichend nachgekommen ist.

Daher fordern wir die Politik auf, endlich vom Anschein weg zu kommen und Kinder und Jugendliche mit einer ordentlichen, gesetzlich verankerten Altersregelung, mit wirksamen Sanktionen versehen, vor den Gefahren der vielen Glücksspiele der österr. Lotterien GmbH zu schützen.
Quelle

Institut Glücksspiel & Abhängigkeit
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Österreich: Beratungsstellen verzeichnen ungeheuren Anstieg spielsüchtiger Menschen aus Spielbanken

Die Wiener Spielsuchthilfe hat im Artikel "Spielsucht in der Hosentasche" (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/568811_Spielsucht-in-der-Hosentasche.html,vom 16.08.2013) berichtet, dass seit 2008 53 Prozent mehr Menschen die an Spielautomaten in Spielbanken spielten der Spielsucht erlegen sind. Hierzulande werden die Spielbanken derzeit noch ausnahmslos von Casinos Austria betrieben.

Das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit hat den enormen Anstieg Hilfesuchender aus Spielbanken ebenso feststellen müssen und sieht sich nun mit der Frage konfrontiert, ob der zahlreich bemängelte Spielerschutz in den Österreichischen Spielbanken der Casinos Austria AG überhaupt noch existiert? Wir können kiloweise Unterlagen präsentieren in welchen wir den mangelhaften Schutz der Spielgäste protokolliert haben. Einige Fälle haben wir auch an die Spielerschutzstelle des Bundesministeriums für Finanzen (kurz BMF) herangetragen - ohne befriedigendes Ergebnis. Am Landesgericht in Klagenfurt wurde erst kürzlich abermals ein Fall bekannt, bei welchem die Besuchshäufigkeit offensichtlich manipuliert, beziehungsweise nicht erfasst wurde.

Hier wäre die Spielerschutzstelle im BMF unter der Leitung von Dr. Doris Kohl gefordert, aber aus selbiger Richtung wird augenscheinlich duldend darüber hinweg gesehen. Liegt das an den Beteiligungsverhältnissen der Casinos Austria? Die Republik ist über die Münze Österreich mit über 30 Prozent an den privatwirtschaftlichen Casinos Austria beteiligt.

Das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit wird in dieser Sache eine parlamentarische Anfrage stellen. Der so hoch gejubelte Spielerschutz in Österreichs Spielbanken ist und bleibt aus unserer Sicht ein Kabarett.

Quelle
Institut Glücksspiel & Abhängigkeit